Amélie Poulain wird wohl für immer die Rolle sein, mit der man die französische Schauspielerin Audrey Tautou in Verbindung bringt. Dies verwundert nicht, hat der Film aus dem Jahr 2001 doch bis heute nichts an Charme verloren und gehört noch immer zu den erfolgreichsten französischen Produktionen. Es ist dieser Zauber, der von „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ausgeht, der einen träumen und den harten, grauen Alltag vergessen lässt. Amélie, eine schüchterne und verträumte junge Frau, lebt in Paris und hat es sich zum Ziel gesetzt, ihre Mitmenschen glücklich zu machen, indem sie ihnen schöne Überraschungen bereitet. Etwas, was es heute nur noch selten zu geben scheint in einer Zeit, in der Hektik dominiert und jeder eigentlich nur noch mit sich selbst beschäftigt ist. So gibt es immer wieder Szenen, die anrühren und mitten ins Herz treffen. So etwa, als Amélie einem älteren, blinden Herrn über die Straße hilft. Doch sie geleitet ihn nicht nur auf die andere Seite der Straße; sie nimmt seine Hand und schenkt ihm für einen kurzen Moment sein Augenlicht wieder, indem sie ihm schnell hintereinander erzählt, was sie alles sieht und was um sie herum passiert. Für den Mann ist es, als würde er es selber sehen und erleben. Für ihn erscheint Amélie in diesem Moment wie ein Engel. Und diese Empathie für andere Menschen zieht sich durch den gesamten Film.
Paris wird ausgesprochen nostalgisch in Szene gesetzt. Der kleine Gemüseladen an der Ecke, der einsame Maler in seiner Altbauwohnung, ein altes Jahrmarktskarrussell; jedes Bild für sich bezaubert und lädt zum Träumen ein. Auch die Filmmusik von Yann Tiersen trägt ihren Teil dazu bei, dass man sich in diesen Bildern verlieren kann. „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ist ein Film, den man sich anschauen kann wenn um einen herum selbst nur Chaos zu herrschen scheint. Er ist gut für das eigene Gemüt und bringt wieder etwas Wärme zurück ins Herz.